Fundraising für dein Jugendzentrum – vom Fremdwort zum Erfolgserlebnis

In jedes Jugendzentrum gehört (zukünftig) ein Teammitglied, welches sich mit Fundraising so gut auskennt, dass sich der Aufwand sich einzuarbeiten und die Arbeit rund um die Antragstellung nicht ins Gewicht fällt, weil die Fördersumme es mehr als ausgleicht und das Förderprojekt bzw. die Fördersumme die Offene Jugendarbeit voranbringt.

Fundraising für dein Jugendzentrum – wie denkst du darüber?

O  Ja, das wäre gut

O  Ja aber nicht wichtig

O  Gleichgültig

O  Nein, das bringt nix – weder mir noch meinen Besuchern

 

„Keine Zeit“ und „Kein Budget“ – eine Dauerschleife in der Offenen Jugendarbeit?

 

Oft hörte ich in den letzten 12 Jahren in der Offenen Jugendarbeit die Satzteile „zu wenig Geld“ und „zu wenig Zeit“. Von Kolleginnen, Kollegen – und von mir selber. Und ja, das ist in der Tat ein weit verbreitetes Problem. Ist das Problem unlösbar? Nein. Denn, du kannst Spenden, Zuschüsse und Fördergelder bekommen. Stimmts? Du kannst zusätzlich ein Team von Ehrenamtlichen einarbeiten. Weil du also Ehrenamtliche und Fördergelder „bekommst“, kannst du das Problem „zu wenig Geld und (Arbeits)zeit“ lösen.

Je größer z. B. das Zahn-Problem sitzt, desto heftiger der Zahn-Schmerz. Auch in der Offenen Jugendarbeit. Ich will dir und mir nicht weh tun. Nur auf den Schmerz zeigen. Bitte haue mir den Kopf nicht ab, wenn ich dir gleich eine schmerzhafte Nachricht überbringe. Im Mittelalter gab es Könige und Kaiser, die auf diese Weise versuchten, Probleme zu lösen: indem sie den Überbringer der Nachricht ermorden ließen. Heute wissen wir, dass dadurch das Problem nicht überwunden wurde. Viel eher ließe sich durch ein Team von Ehrenamtlichen sowie durch Spenden und Fördermittel das Arbeitszeit- und Geld-Problem (nämlich zu wenig davon zur Verfügung zu haben) lösen.

Ich weiß, es tut weh, wenn wir den Schmerz zeigen statt verstecken. Uns fehlt, trotz beruflicher Qualifikation, das Know-how dafür. Hätten wir es, wären die Probleme keine Schwierigkeiten, sondern kleine Tätigkeiten, die wir kurz erledigen. Besser formuliert: Wir haben uns noch nicht die Kompetenzen angeeignet, die wir eigentlich bräuchten. Tut immer noch weh, aber es gibt uns einen Hoffnungsschimmer: Wir könnten ja in Kürze damit beginnen, uns eine Kompetenz nach der anderen anzueignen, oder?

Trauriger Weise haben wir in unserer Berufsausbildung nicht alles beigebracht bekommen, was wir können sollten. Als Erwachsene geben wir weder den Ausbildern noch den Dozenten noch unseren Eltern die Schuld. Stattdessen übernehmen wir Selbstverantwortung, bilden uns so lange weiter, bis wir alles relevante Know-how haben, das wir brauchen.

Leider fällt mehr Geld und Budget oder mehr Arbeitszeit nicht vom Himmel in unsere Jugendarbeit. Es wäre zwar schön. Aber so passiert es leider nicht.

 

In deiner Vergangenheit hast du bereits…

 

Da du in deiner Vergangenheit bereits Probleme erfolgreich gelöst hast, wissen wir beide, dass du auch diese berufliche Herausforderung meistern kannst und wirst.

Es ist erstmal eine schmerzhafte Nachricht, dass das Geld- und Zeitproblem eigentlich nur an noch zu erwerbenden Kompetenzen liegt. Denn was hier weh tut ist, sich einzugestehen, zu wenig Know-how in dieser Sache zu haben, die für die Offene Jugendarbeit aber relevant ist.

Aber ohne richtige Diagnose ist keine Operation die Richtige. Sobald wir wissen, woran wir tatsächlich sind, können wir verantwortungsvoll reagieren. Beim lebenslangen Lernen geht es darum, dem Schmerz ins Auge zu sehen und zu sagen: Dich krieg ich auch noch!

Und dann macht man sich auf den Weg und eignet sich der Reihe nach jede Kompetenz an, die einem noch fehlt. Oder gibt es einen anderen Weg?

Oft habe ich das Gefühl „Kompetenz-Mangel“ anzusprechen sei ein Tabu. Deshalb schwenke ich jetzt um auf die Lösung!

 

Vom Tabu zur Lösung

 

Die Lösung ist es, durch mehr Know-how alle Kompetenzen anzueignen, die man braucht um… ja, um was?

Um…

  • mehr gutes zu bewirken.
  • Resultate hervorzubringen, die man überzeugend präsentieren kann
  • die eignen Individualität (Ideen, Wünsche, Ziele, Herzensprojekte, Lieblingsaktionen aber auch Talente und Interessen) einzubringen und auszuleben
  • die Offene Jugendarbeit vor Ort nach den eigenen Vorstellungen auszubauen und zu gestalten
  • ein besseres / bestmögliches Image aufzubauen
  • Damit alle Spaß haben und Aufblühen: Die Teammitglieder, Besucher, Kooperationspartner, Umfeld, Zielgruppen
  • verstärkt Anerkennung, Respekt, Wertschätzung und Zuspruch zu spüren und zu erhalten
  • ehrenamtlich Tätige und ein größeres Budget durch Spenden und Fördergelder zu haben für Herzensprojekte, Meisterwerke und um die eigenen Ideen und Wünsche zu verwirklichen.

Auch ich hatte über Budget- und Arbeitszeitmangel geklagt. Dann las ich ein Zitat von Augustinus. Er lebte vor rund 1.500 Jahren in Nordafrika: „Lieber ein Licht anzünden, als über die Dunkelheit zu jammern / schimpfen.“ Deshalb habe ich mit der Webseite https://OJA.Builders begonnen. Ein Know-how Training für die Offene Kinder- und Jugendarbeit im deutschsprachigen Raum (wobei der Google-Übersetzer die Webseite in andere Landessprachen übersetzen könnte…). Für eine Offene Jugendarbeit die aufblüht, mehr bewirkt und rockt und die Welt zu einem besseren Ort macht für Kinder, Jugendliche, Familien den Wohnort, Kooperationspartner und alle Beteiligten.

 

Wen du erreichen und begeistern solltest

 

Wer, also welche Gruppe von Menschen, würde deiner Offenen Jugendarbeit eher Geld spenden?

Erwachsene, die…

  • von deinem Angeboten und Events begeistert sind
  • von der Wichtigkeit und Bedeutsamkeit deiner Arbeit überzeugt sind
  • etwas Gutes für Kinder tun wollen
  • persönliche Erlebnisse mit deiner Arbeit hatten und Dankbarkeit zeigen wollen
  • denken: „Die vom Jugendhaus, die tun wirklich viel Gutes“
  • überzeugt sind: „Ich höre dauern nur Gutes über die vom Jugendhaus, die habe echt auch ein gutes Image – da ist mein Geld gut angelegt“.

Nimm dir nochmal jeden Punkt der Aufzählung vor und überlege: Eher ja, oder müsste eher das Gegenteil der Fall sein, dass Erwachsene dich unterstützen wollen?

Ich denke, wir sind uns einig: Hoffentlich gibt es viele Erwachsene im Umfeld unserer Arbeit auf die alle sechs Punkte voll zutreffen. Oder doch wenigstens fünf.

 

Was müsste eigentlich geschehen, dass Erwachsene so, wie oben beschrieben, werden?

 

Manche antworten: Ein Wunder oder besser: mehrere Wunder. Welches Wunder müsste denn geschehen und wie kann es in die Realität geholt werden? Nicht mit Hokuspokus, sondern was kann man als pädagogische Fachkraft dafür tun? Die Antwort ist klar: Kompetenzen aneignen, die es exakt dafür braucht. Aber wie sieht dieses Wunder in sieben Punkten konkret aus?

  1. Ein sehr gutes Image bei Geldgebern (Spendern und anderen) haben, sowohl als pädagogische Fachkraft als auch als soziale Einrichtung
  2. Nachweisbare, vorzeigbare, Arbeitsergebnisse die beeindruckend sind, begeistern und überzeugen
  3. Interessante, spannende, einzigartige Projekte und Events
  4. Überzeugung von der Wichtigkeit der Offenen Jugendarbeit vor Ort „Gut dass es die Offene Jugendarbeit hier gibt weil… /denn (sonst)…“
  5. Identifizierung mit der Vision und Mission der Offenen Jugendarbeit vor Ort ermöglichen
  6. Die Offene Jugendarbeit mit ihren Projekten, dem Team etc. sind bekannt und beliebt
  7. Kooperationspartner, Besucher und Teilnehmende und deren Eltern sprechen gut über die Angebote und Einrichtung

Damit dies aber geschieht braucht es vorher wiederum diese Wunder bzw. sechs Kompetenzen:

  • Fachkräfte und Teammitglieder, die verfügbare Zeit dafür haben, in den Imageaufbau zu investieren und sich das nötige Know-how dazu zu erwerben
  • Klarheit für das ganze Team, welche Arbeitsergebnisse entscheidend das Image fördern und einen Weg (Maßnahmen) diese Ergebnisse zu erschaffen
  • Gute Ansprache – inhaltliche Aussagen als auch Rhetorik und Auftreten – bei persönlichen Begegnungen mit Außenstehenden und dem Umfeld
  • Definierte Vision, schriftliche Ziele und Umsetzungspläne um die einzelnen Bestandteile des „Wunders“ zu verwirklichen
  • Budgeteinsatz so gestalten, dass Fortschritte in der Imageentwicklung gefördert werden und mehr (junge) Menschen begeistert werden – also eine Begeisterungswelle entsteht
  • Begeisterte Kooperationspartner, Besucher und Teilnehmende

Greifen wir kurz den letzten dieser Punkte heraus: Wenn begeisterte Kooperationspartner mehr herausbekommen als sie reingeben (So als wäre es Geld und Zins. Stell dir vor du würdest 17% Zinsen auf dein Sparguthaben bekommen oder aber du musst Gebühren zahlen und erhältst keine Zinsen). Wie geht es begeisterten Kooperationspartnern? Sie fühlen sich bei dir nicht betrogen sondern aufrichtig behandelt und erhalten durch die Kooperation mit dir mehr zurück als sie investieren an Zeit, Geld, Planungen, Aufgaben etc.

 

Reflektiere deine Kooperationen:

 

Wie kannst du zukünftig so vorgehen, dass deine Partner weniger Mühe investieren müssen in die Kooperationsaktion, aber weit mehr Gewinn und Vorteil für sich herausnehmen können? Egal wie deine individuelle Antwort lautet, deine Kooperationspartner reagieren so: begeistert! Desgleichen deine jugendlichen Besucher und teilnehmenden Kinder deiner Angebote. Biete ihnen mehr als sie erwarten und gebe du ihnen mehr als sie geben. Mach eben nicht halbe-halbe sondern geh in Vorleistung. Denn deren Begeisterung spricht sich in deren Umfeld herum. Und dies hilft, dass dein Image sich dort verbessert. Bitte beginne heute mit einer Person und einer Sache; mach nicht alles auf einmal, plane es auch nicht. Sondern beginne beispielsweise mit deinen Kooperationspartnern und suche dir einen davon aus, zum Beispiel die Person, die großen Einfluss oder ein großes Netzwerk im Ort.

 

Bewunderst du noch oder baust du stetig auf?

 

Ein gutes Image tut man nicht be-wundern sondern stetig aufbauen. Deshalb geht es darum alle Beteiligten der Reihe nach immer mehr zu begeistern. So baust du ein gutes Image auf.

Aus dieser Begeisterung im Umfeld und Wohnort für deine Arbeit, entwickeln sich dann Erwachsene dahin, dass sie Offenheit entwickeln dich zu unterstützen. Zuerst mit Anerkennung und positivem Feedback, danach mit ehrenamtlicher oder finanzieller Unterstützung.

Überlege auch schon mal: Wofür würden begeisterte und überzeugte Erwachsene eher Geld spenden und für was eher nicht? Mache dir ein erstes Bild, das du mit der Zeit natürlich verfeinerst, weil du neue Learnings durchläufst. Überlege dir auch: Was wollen die Spender dafür als Reaktion von dir? Vielleicht: Eine Spendenbescheinigung mit persönlichem Dankesbrief, oder ein jährliches Treffen, oder eine Rundmail pro Monat mit Berichten was durch die Spende bewegt  und bewirkt wurde oder eine Feier bei der Beziehung vertieft wird und neue Projekte und die Vision vorgestellt wird etc.

Genauso auch: Wofür würde eher (kein) Geld gespendet werden. Vielleicht: Ausflüge für Jugendliche, Kochkurse für Kinder, Kreativwerkstatt ausstatten, Inklusions-AG, Kindertag und Kidsparty, Ferienangebote, Fortbildungen für Ehrenamtliche, 9-Sitzer-Bus, Sitzecke, Spiele für Indoor, Spiele für Outdoor…

 

Beginne in keinen Schritten Fundraising zu meistern

 

Meine Challenge an dich ist es, darüber nachzudenken, sensibel zu werden, Ideen zu notieren und dich dem Thema „Erfolgserlebnis Fundraising“ nicht in einem Sprung sondern in kleinen Schritten zu nähern. Denn auch hier gilt: Viele kleine Schritt können das Gesicht der Welt verändern. Oder in unsere Sprache übersetzt: Viele kleine Fundraising-Know-how-Schritte können das Gesicht der Welt deiner Einrichtung verändern. Fundraising beherrschen zu lernen ist langfristig und nachhaltig. Es ist wichtig und wird im 21. Jahrhundert wichtig bleiben. Deshalb ist es absolut nützlich, dass du dir Know-how und entsprechende Kompetenzen aneignest. Und schon heute mit kleinen Schritten losgehst.

Der Weg mag dir lang erscheinen. Falls es so ist, dann starte so:

 

5 Bausteine für dein Fundraising-Fundament – damit Fundraising für dein Jugendzentrum zum Erfolgserlebnis wird

 

Baustein 1:

Träume davon, wie es wäre wenn das Wunder geschehen würde: Wie wäre deine Offene Jugendarbeit dann? Packe die obigen Aufzählungen alle mit in deinen Tagtraum. Nimm dir ein paar Minuten Zeit zum Träumen.

Beschreibe schriftlich in Stichpunkten deine Offene Jugendarbeit, wie sie dann wäre – wenn das Wunder sich vollständig ereignet hat.  Du hast sie ja gerade schon im Herzen bzw. Kopfkino angesehen.

Erledigt? Dann verwende folgende Überschrift: Meine Wunsch und Sollsituation

Baustein 2:

Jetzt, da du weißt wohin du willst, analysiere, wo du jetzt gerade stehst. Finde also deine Ausgangssituation. Denn nur von hier aus kannst du losziehen. Je besser du weißt wo du stehst, desto klarer werden deine nächsten kleinen Schritte. Und weil du weißt wo du ankommen willst, merkst du unwillkürlich welche nächsten Schritte die allerbesten sind. Zur Ist-Analyse hier lang.

Baustein 3:

Dein Weg entsteht dadurch, dass du ihn gehst. Und falls du den Weg nicht so gut kennst, weil neues Terrain auf dich zukommt, geh den Weg nicht allein. Hole dir jemanden an deine Seite, der dir hilft.

Überlege dir, wofür du jetzt und in Kürze Hilfe benötigst und wer oder was dir dabei schnell und erfolgreich weiterhelfen kann.  Beispielsweise: Ein Coach, ein Seminar, eine erfahrener Fachkraft mit Expertenwissen, ein inspirierendes Vorbild, ein bestimmter Fördertopf etc.

Aus Baustein 3 ergibt sich dann Baustein 4.

Baustein 4:

Dein individueller Erfolgs- und Lernweg beginnt. Und jede Station auf diesem Weg ist deine nächste Kompetenz, die du dir aneignest.

Herzlichen Glückwunsch!

Ich wünsche dir gutes Gelingen auf deinem Weg zu deinem Wunder!

Baustein 5:

Checke deine Voraussetzungen:

  1. Eine Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben für eine gute Außendarstellung der Offenen Jugendarbeit, um einen Rahmen zu schaffen für Fundraisingprojekte und Anschaffung über Fördermittel ist unerlässlich. Baue eine gute Außendarstellung auf.
  2. Du willst mit deiner Arbeit mehr bewirken und bist dafür bereit im Sinne von lebenslangem Lernen dich fort- und weiterzubilden. Das heißt, du bist gerne bereit, dir Zeit zu nehmen um dir neues Know-how zu erwerben und dir neue Kompetenzen anzueignen.

Wenn du beide Voraussetzungen erfüllst… ist dein Wunder bereits auf dem Weg.

Es wird eintreffen. Fundraising für dein Jugendzentrum.

Für eine Offene Jugendarbeit nach deinen allerschönsten Vorstellungen – Deine!

 

Du willst mehr?

Bonustipp: Lerne Torsten Schmotz kennen: https://foerder-lotse.de

Ideen für dich zum Weiterdenken:

Fundraisingprojekte könnten sein: Ferienprogramm für Kinder; Themen wie Bildung, Kultur, Integration; Trends wie Nachhaltigkeit, Gesundheit, Natur, Kooperationsprojekte mit und oder für Jugendliche; aktivierte Jugendliche die sich engagieren.

Zum Begriff Fundraising = to raise funds: Sachspenden, Firmenspenden, Einnahmen bei Festen, Zuschüsse, Fördertöpfe (kommunal bis EU), Stiftungen für spezifische Projekte und Ziele.

 

Nathanael Kögel
Über den Autor Nathanael Kögel:

Als Initiator von OJA Builders unterstütze ich dich dabei, deine Offene Jugendarbeit rundum gut aufzustellen, um sie zum Aufblühen zu bringen, sodass du bei allen Beteiligten deiner Arbeit immer mehr Begeisterung auslöst und dein Jugendhaus zu einem echten Ort der Begeisterung wird.

Mehr über mich erfährst du hier https://OJA.Builders/ueber-mich